G‘schmackige Wanderziele

Bergwanderführer Peter Grüner war auf jedem Berg, den man von der Gipfelstation der Gaislachkogelbahn aus sehen kann. Natürlich kennt er auch alle bewirtschafteten Almen und Berghütten rund um Sölden. Hier kommen seine Tipps für außergewöhnliche und kulinarisch lohnenswerte Wanderziele im hinteren Ötztal.

Wanderlust im Ötztal
„Eppas Guats“ wünscht sich jeder Wanderer, der nach Stunden des Aufstiegs und Gehens eine der zahlreichen Hütten im Ötztal erreicht.
Und er wird garantiert nicht enttäuscht, denn in den Almwirtschaften und hochalpinen Berghütten gibt es für jeden Gusto genau das Richtige.
Nach seiner „liabsten Hüttn“ gefragt, muss Peter ein bisschen nachdenken. Dann verrät er seine Geheimtipps.

Die Gampe Thaya: pommesfreie Zone

Die was? Peter lacht und gibt einen kurzen Exkurs ins Ötztalerische, die Sprache, die zum Weltkulturerbe zählt. Gampe ist hier der Name für eine Alm. Und mit Thaya wird eine Hütte bezeichnet, in der im Erdgeschoß das Vieh wohnte und darüber die Menschen. Aha, alles klar. Diese Alm glänzt nicht nur mit einem besonderen Namen sondern auch mit einem besonderen Angebot.

In der eigenen Sennerei wird die Milch von Tiroler Grauvieh verarbeitet. Diese alte Rinderrasse erfreut sich nicht zuletzt des Arche-Projekts zum Schutz alter Haustierrassen im Ötztal großer Beliebtheit. Auch Marmeladen, Wurst, Speck und Brot kommen aus eigener Erzeugung. Andere Produkte entstammen bäuerlichen Betrieben im Ötztal.

Einmal pro Woche wandert Peter mit Gästen des Alpengasthofs Grüner hinauf zur Gampe Thaya. Zum Almfrühstück. Man sitzt vor der rund 300 Jahre alten Almhütte, die ihr wettergegerbtes Holzgesicht dem Gipfelmeer der Stubaier Alpen zuwendet. Das frühe Aufstehen lohnt sich schon wegen der bezaubernden morgendlichen Stimmung am Berg und der Spaziergang vom Parkplatz an der Mautstelle bis zur Gampe Thaya dauert nur rund 20 Minuten. Das schafft man locker. Auch vor dem Frühstück.

Das Brandenburger Haus: Schutzhütte am Gletscher

Peters nächster Tipp ist nicht ganz so „easy“ erreichbar. Von Vent aus geht es mit dem Bergführer Richtung Kaunertal. Die Begleitung durch den Bergprofi ist unbedingt nötig, denn der Weg führt über uraltes Gletschereis. Und so ein Gletscher bewegt sich, langsam, aber stetig. Nur ortskundige Bergführer kennen seine Tücken, gefährlichen Stellen und sicheren Pfade.

Dem Himmel ganz nah

Nach einer eindrucksvollen Wanderung mit Gletscherausrüstung erreicht man das auf 3.277 Metern Seehöhe gelegene Schutzhaus. Übrigens das höchst gelegene des Deutschen Alpenvereins. Zwischen den Gletschern Gepatsch- und Kesselwandferner wirkt es wie ein Bollwerk gegen das Eis – und eine Loge mit der vielleicht schönsten Aussicht der Ötztaler Alpen.

Die Familie Pirpamer, die auch das Hotel Post in Vent betreibt, verwöhnt Bergwanderer mit exzellenter Küche – sozusagen auf höchstem Niveau. Und die hat man nach fünfeinhalb Stunden Aufstiegszeit auch dringend nötig. Derart gestärkt, kann man sich den Details der Berghütte zuwenden. Die ist nämlich einerseits sehr traditionell, vom Matratzenlager bis zum Winterraum, und andererseits supermodern, denn die Energie kommt aus einer Solaranlage. Holzbrandöfen und Komposttoiletten sorgen für umweltfreundlichen Komfort. Wer mag, nimmt von hier den einen oder anderen Dreitausender in Angriff.

Das Ramolhaus

Wer dem nächsten Hüttentipp von Bergwanderführer Peter folgen will, der begibt sich von Sölden aus nach Obergurgl, denn das Ramolhaus, das ebenfalls dem Deutschen Alpenverein gehört, befindet sich nahe am Gurgler Ferner.

Die Schutzhütte erreicht man innerhalb von drei bis dreieinhalb Stunden auf dem Ramolweg. Alternativ kann man von Vent aus zur Hütte aufsteigen. Dieser Weg ist anstrengender und nur für geübte Berggeher geeignet, aber ebenso lohnenswert. Wer mag, startet von der auf 3.006 Meter hoch gelegenen Schutzhütte zu einer Gipfeltour.

Auch Fels- und Eiskletterer finden hier den Ausgangspunkt für einmalig schöne Touren. Hüttenpächter Lukas Scheiber liefert seine eigenen landwirtschaftlichen Produkte mit der Materialseilbahn an. Wanderer können sich hier oben auf regionale Köstlichkeiten freuen! Übrigens wird auch diese Berghütte umweltfreundlich mit Solarstrom versorgt.

Kleine Anekdote am Rande: Das Ramolhaus ist für seinen Fernblick auf zahlreiche Dreitausender bekannt und berühmt. Unter anderem sieht man von hier auf den Gurgler Ferner, wo am 28. Mai 1931 der Schweizer Physiker August Piccard mit einem Spezialballon landete, mit dem er zuvor eine Höhe von über 15.000 Metern erreicht hatte.

Gipfelglück

Ötztal-Küche in den Hütten: bodenständig und kreativ

Das 65 Kilometer lange Ötztal bietet eine Vielfalt an landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Von Obstgärten am Taleingang über Getreidefelder bis zu den Hochalmen, auf denen Rinder, Ziegen und Schafe weiden. Es gibt wohl in keinem anderen Tiroler Tal so viele Schafe wie im Ötztal – die „Sommergäste“ aus Südtirol mitgezählt. Nach dem Almfrühstück auf der Gampe Thaya verrät die Hüttenwirtin ihr Lieblingsrezept: Apfelküchlein. Und das wollen wir Ihnen nicht vorenthalten.

Tiroler Apfelküchlein für vier Personen

Dessert-Träume

Zutaten

  • 4 große Äpfel (Ëpfle)
  • Zitronensaft
  • Backteig
  • 120 g Mehl
  • 2 Eier (Goggelen)
  • 1/8 l Milch
  • Salz
  • 1 Esslöffel Rum
  • Puder-/Staubzucker
  • Evtl. etwas Zimt
  • Backfett

Zubereitung

Apfelkernhaus ausstechen, Äpfel schälen und in ca. halbzentimeterdicke Scheiben schneiden, mit Zitronensaft beträufeln
Eier trennen, Eiweiß zu Schnee schlagen
Mehl mit Milch, Eidotter und Gewürzen zu einem dickflüssigen Teig verrühren, Schnee vorsichtig unterheben
Die Apfelscheiben durch den Backteig ziehen und in heißem Fett schwimmend backen, mit Zucker und evtl. etwas Zimt bestäuben und heiß servieren

Zu guter Letzt…

Bergwanderführer Peter begegnen Sie im Alpengasthof Grüner in Sölden, wo er die Gäste nicht nur bei alpinen Touren begleitet sondern auch in Grüners Wirtshaus im Service verwöhnt. Sprechen Sie ihn bei Ihrem nächsten Besuch auf seine kulinarischen Hüttentipps an – er hat noch zahlreiche weitere „im Gepäck“! Sie haben Lust auf einen schönen Herbst-Wanderurlaub im Ötztal bekommen? Dann finden Sie hier viele attraktive Angebote für Ihren Aufenthalt im Alpengasthof Grüner!


Viel Spass beim Stöbern!

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