Ötzi, die berühmte Mumie aus dem Ötztal

Vor 27 Jahren machten deutsche Touristen eine ganz besondere Entdeckung. Im September 1991 fand das Ehepaar Erika und Helmut Simon während einer Wandertour am Tisenjoch in den Ötztaler Alpen einen gefrorenen Leichnam im Eis. Anfangs deklarierte das Bergungsteam den Fund als Folge eines tragischen Bergsteigerunglücks. Nach kurzer Zeit war jedoch klar: Was hier gefunden wurde, ist eine der größten archäologischen Sensationen weltweit!

Ötzis Besonderheit

Doch was ist an dem 5.300 Jahre alten Leichnam eigentlich so besonders? Ötzi starb hoch oben in den Ötztaler Alpen und wurde dort von Schnee und Eis bedeckt. Die natürliche Konservierung durch die Kälte stoppte die fortschreitende Verwesung des Körpers: Ötzi wurde mumifiziert.

Der urzeitliche Jäger gilt als Feuchtmumie, was bedeutet, dass sein Körper zwar tiefgefroren, aber nicht vollständig dehydriert ist. Dadurch sind viele Organe größtenteils erhalten. Für die Forschung ist dies ein offenes Fenster in die Vergangenheit. Die Erkenntnisse, die daraus entstehen, sind schier unbezahlbar! Und genau das macht Ötzi – die besterhaltene Feuchtmumie der Welt – so wertvoll. Durch die jahrelange Forschung an seinem Körper gelang es, ein repräsentatives Bild unseres Vorfahren, aber auch seiner Todesumstände, zu zeichnen.

Das Steinzeit-Leben kennenlernen

Wie haben unsere Vorfahren im Ötztal gelebt? Was waren ihre alltäglichen Probleme? Gegen wen mussten sie kämpfen, um zu überleben? Antworten auf diese Fragen liefert das „ÖtziDorf“ in Umhausen. Hier wird unsere Steinzeit-Geschichte für Groß und Klein greifbar. Einmalige Rekonstruktionen und Modelle veranschaulichen sämtliche Erkenntnisse, die man durch die Forschung am Leichnam des eisigen Patienten und anhand der archäologischen Ausgrabungen gewinnen konnte. Es erwarten Sie vorgeschichtliche Bauanlagen, Jagd- und Arbeitsgeräte und alte Haustierrassen.

Seit 2001 begleitet Hauptdarsteller „Ötzi-Franz“ als Mann aus dem Eis die Besucher mit wöchentlichen sowie monatlichen Darbietungen. Ein Erinnerungsfoto mit dem Ötzi-Franz gilt als ein besonderes Mitbringsel.

Das Ötzi-Dorf in Umhausen

Kontakt / Anfahrt

Ötzi-Dorf, archäologischer Freilichtpark
Am Taubenberg 8
6441 Umhausen, Österreich
Tel +43 (0) 5255 / 50022 oder 5795
Fax +43 (0) 5255 / 50022-15 oder 5795-15

office@oetzi-dorf.at
www.oetzi-dorf.at

Öffnungszeiten

Von 01. Mai bis 26. Oktober 2017
täglich von 09.30 Uhr bis 17.30 Uhr

(Oktober bis 17.00 Uhr)

Führungen

Täglich mehrmals kostenlose Führungen (Besuch in der Ötztal Premium Card inklusive) und wöchentliche Präsentationen jungsteinzeitlicher Handwerkstechniken. Audio Guides in den Sprachen D/GB/F/I/NL.

Ab Mitte Juni parallel spannende Führungen für Kinder von Mo. bis Fr. ab 12.00 Uhr „Auf Ötzis Spuren“.

Mehr Informationen unter www.oetzi-dorf.at/besuch.

Tipp

Vom Parkplatz in Umhausen erreichen Sie nicht nur das Ötzi-Dorf mit Café-Restaurant und ÖtziMuseum, sondern auch den Greifvogelpark (Kombi-Ticket 25 % ermäßigt), den Badesee und mit einem kleinen Spaziergang auch den Stubenfall, Tirols höchsten Wasserfall!

Ein historischer Mordfall

Was die Medizin mit Hilfe der modernen Genanalyse herausfand ist bemerkenswert: Ötzi hatte Paradontitis, Gallensteine, Karies, abgenutzte Bandscheiben, war laktoseintolerant und darüberhinaus auch mit dem Erreger der Lyme-Borreliose infiziert. Unbehandelt führt diese Infektion, wie wir heute wissen, zu erheblichen Herz-Kreislauf-Problemen. Alle diese Krankheiten und körperlichen Belastungen spielten jedoch keine entscheidene Rolle bei seinem Tod. Ötzi traf kein Herzinfarkt, sondern ein Pfeil.

Der Mann aus dem Eis wurde hinterhältig ermordet. Dies belegt eine durch Röntgenaufnahmen entdeckte Pfeilspitze in seiner linken Schulter. Der Schuss verletzte ein großes Blutgefäß im Arm sowie ein wichtiges Nervenbündel. Ötzi erlag am Ende seinen inneren Verletzungen – ausgelöst durch einen anschließenden Kampf mit seinem Widersacher oder einen seit 2008 vermuteten Sturz in eine Felsspalte.

Profiler am Tatort

Eines ist klar: Ötzi war mit Mitte 40 ein alter und angesichts seiner Ausstattung für damalige Zeiten ein sehr wohlhabender und bedeutender Mann. Die Umstände seines Todes und die Tatsache, dass wertvolle Gegenstände am Tatort zurückgelassen wurden, sprechen gegen einen zufälligen oder geplanten Raubmord.

Vielmehr vermuten Experten, dass man Ötzi loswerden wollte und der Tod wie ein Unfall aussehen sollte. Wissenschaftler werden wohl auch in Zukunft daran arbeiten, die ganze Wahrheit aufzudecken. Noch sind nicht alle Rätsel gelöst, denn die einzelnen Informationen ähneln einem Puzzle mit sehr, sehr vielen Teilen.

Nur äußerst selten wird die Leiche aus seiner jetzigen Heimat, dem Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen, in ein Labor verlegt, um neue Röntgenbilder anzufertigen oder den Leichnam zu sezieren. In letzter Zeit wird dieses Unterfangen immer seltener, denn mit jedem Auftauen des Eismannes gehen die Forscher das große Risiko ein, die Mumie unwiderruflich zu beschädigen.

Wen die Ausstellung der Feuchtmumie oder die Erkundung des Ötzi-Dorfes neugierig gemacht hat, der kann sich auf den Winter 2017/18 freuen. Dann nämlich zeigt der deutsche Kinofilm „Iceman“ die letzten Tage im Leben des berühmtesten Steinzeitmenschen Europas.

Zu guter Letzt …

Nehmen Sie sich während Ihres Aufenthalts im Alpengasthof Grüner einen Tag Zeit, um die Geheimnisse unserer Vorzeit im Ötzi-Dorf in Umhausen zu erforschen. Tipp: Nach einem spannenden Archäologie-Abenteuer im Ötzi-Dorf Umhausen können Sie die Eindrücke aus der Vergangenheit am Naturbadeteich oder in Grüner Spa Revue passieren lassen.

Zu den Angeboten
Apfelstrudel am Balkon
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Stimmungsvolles Panorama
Über den Gipfeln
Schlittenfahren im Schnee
Ausblick über die Berge

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