Urgewalten aus Eis und Schnee auf der Spur
Gletscher krönen in Tirol sage und schreibe 638 Berge. Fünf Gletscherskigebiete sind nahezu ganzjährig für Wintersportler geöffnet. Eines davon befindet sich in Sölden, wo drei Dreitausender Skivergnügen mit modernster Infrastruktur in ungeahnten Höhen ermöglichen. Doch was ist ein Gletscher eigentlich?
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So entsteht ein Gletscher
Schnee, Kälte und Höhe, das sind die drei Zutaten, die einen Gletscher wachsen lassen und nähren. Ein kurzer Blick zurück zum Ursprung: Während der letzten Kaltzeit bis vor rund 130.000 vor Christus war Nordeuropa weitgehend von Eis bedeckt, die Permafrostgrenze lag in der Höhe Bern – München – Wien. Rein erdgeschichtlich betrachtet, befinden wir uns heute auch noch in einer Eiszeit, aber die Gletscher bedecken nach ihrem Rückzug nur mehr zehn Prozent der gesamten Landmasse der Erde.
Unsere Alpengletscher, in Tirol Ferner genannt, liegen in einer Höhe, in der im Kern der Zuwachs an Schnee stets höher ist als der Verlust. Nur so können die Eismassen entstehen, die auch während des Sommers nicht völlig schmelzen. Im sogenannten Nährgebiet jenseits der Schneegrenze sammeln sich ungeheure Mengen an Schnee an. Das Gewicht presst die tieferen Schichten zusammen und verdichtet sie zu Gletschereis. Durch die Wucht wird der Sauerstoff herausgepresst – das Eis erscheint daher bläulich bis grünlich.
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Wenn das Eis also oben wächst und unten abschmilzt, gibt es eine logische Folgerung: Der Gletscher bewegt sich! Die Eismasse, die so starr scheint, fließt in den Alpen mit rund 150 Metern pro Jahr talwärts. Durch die unterschiedlich schnelle Bewegung der verschiedenen Schichten reißt der Eispanzer und Gletscherspalten entstehen. Diese unterliegen natürlich auch einer ständigen Veränderung, weshalb das Begehen von Gletschern nur in Begleitung ausgebildeter und erfahrener Bergführer ratsam ist.
Landschaftsarchitekt Eis
Durch Vormarsch und Rückzug der Gletscher wurde ganz Nordeuropa geprägt. Unglaubliche Mengen an Eis schliffen Berge zu runden Kuppen, gruben mächtige Trogtäler und hinterließen das Abraummaterial als sanft hügelige Moränenlandschaften. Bergabbrüche und mächtige Findlinge, die wie das Spielzeug von Riesen auf weiten Ebenen liegen, zeugen bis heute von den Urgewalten, die über viele Jahrtausende wirkten. Von den Alpen bis zum noch immer vereisten Nordpol hinterließen mächtige Gletscher ihren Fingerabdruck.
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Auch die Gletscher im Ötztal unterliegen einer steten Bewegung. Für Techniker ist es eine große Herausforderung, die Infrastruktur für den modernen Wintersport in eine sich verändernde Landschaft zu setzen! Der momentan recht starke Schwund der Gletscher bringt aber noch andere Überraschungen wie die der Entdeckung der Gletschermumie Ötzi 1991, die am Niederjochferner in 3.210 Meter Höhe gefunden wurde. Mehr als drei Jahrtausende lag der Mann in einer Mulde, über die sich das Eis hinwegbewegt hatte.
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Erlebnis Gletscherwelt
Ganz klar, Söldens Tiefenbach- und Rettenbachferner sind weltweit als eines der besten Skigebiete der Welt bekannt und beliebt. Der Tiefenbachferner reicht von 2.795 Metern Höhe hinauf bis 3.249 Meter. Der mit ihm durch einen Skifahrer-Tunnel verbundene Rettenbachferner reicht bis auf 3.250 Meter, seine Zunge streckt sich bis auf 2.675 Meter talwärts. Eine Gletscherstraße sorgt heute dafür, dass Wintersportler und Bergwanderer den Gletscher zu jeder Jahreszeit bequem erreichen können.
Wenn Sie die Gletscher im Ötztal, von denen es noch weitere vier gibt, abseits der Skipisten erleben wollen, sollten Sie an einer Gletschertour für Bergwanderer oder einer Gletscher-Foto-Tour, die auch für Nicht-Bergsteiger angeboten wird, teilnehmen. Sie wandern zwischen haushohen Eistürmen, blicken in 100 Meter tiefe Gletscherspalten und können sogar in eine solche Spalte absteigen. Auch eine Tour zur Ötzi-Fundstelle haben Bergführer im Ötztal im Programm.
Unsere Alpengletscher, in Tirol Ferner genannt, liegen in einer Höhe, in der im Kern der Zuwachs an Schnee stets höher ist als der Verlust. Nur so können die Eismassen entstehen, die auch während des Sommers nicht völlig schmelzen. Im sogenannten Nährgebiet jenseits der Schneegrenze sammeln sich ungeheure Mengen an Schnee an. Das Gewicht presst die tieferen Schichten zusammen und verdichtet sie zu Gletschereis. Durch die Wucht wird der Sauerstoff herausgepresst – das Eis erscheint daher bläulich bis grünlich.
FIS AUDI SKIWELTCUP OPENING IN SÖLDEN
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