5 Tipps für den richtigen Umgang mit Weidevieh im Ötztal
Kuhattacken vermeiden
Berge, Sonnenschein und Traumaussichten auf zahlreiche Dreitausender: Beim Wandern und Biken in den Ötztaler Bergen kann man gefühlsmäßig richtig abheben. Wären da nicht die Rindviecher, die einen manchmal unsanft auf den Weideboden der Realität zurückholen. Was tun, wenn ein Dreiviertel-Tonner den Wanderweg blockiert? Hier kommen die besten Tipps!
Immer wieder liest man von Kuhattacken, die für den betroffenen Wanderer oder Mountainbiker meist recht schmerzhaft ausgehen. Was bringt eine gemütlich wiederkäuende Kuh eigentlich dazu, Menschen anzugreifen? Grundsätzlich gilt: Rinder sind an sich harmlose Zeitgenossen, die nur eines wollen, ihre Ruhe. Dringen fröhlich wandernde Zweibeiner oder rasant fahrende Biker in ihre „Privatsphäre“ ein, können sie sich unter bestimmten Umständen bedroht fühlen und entsprechend reagieren.
Tipp 1: Die Rinderherde richtig einschätzen
Wanderwege führen eben oft über Rinderweiden und Almen, auf denen Rinder ihren Sommer verbringen. Betrachten Sie die Herde, bevor Sie sich ihr nähern! Vorsicht ist geboten bei Kühen, die mit ihren Kälbern auf der Weide stehen. Ihr angebotener Schutzinstinkt sorgt dafür, dass Kühe ihren Nachwuchs unter allen Umständen verteidigen.
Auch Jungviehherden sind nicht zu unterschätzen. Sie haben einen großen Bewegungsdrang, sind sehr neugierig und wollen spielen. Manchmal laufen sie im Pulk los – vor einer solchen Stampede schützen dann nur Bäume oder Felsen, hinter denen Sie sich bergen. Ob Sie aufgrund von Schutzverhalten oder aus Übermut über den Haufen getrampelt werden, ist letztendlich allerdings zweitrangig, daher sind stets Vorsicht und Abstand geboten.
Tipp 2: Gebührenden Abstand halten
Werden Wanderweg und Weide nicht durch einen Zaun getrennt, halten Sie am besten rund 20 bis 50 Meter Abstand von der Rinderherde. Ist das nicht möglich, weil eine oder mehrere Kühe ausgerechnet auf dem Wanderweg eine Pause einlegen, gehen Sie ruhig, aber selbstbewusst an den Tieren vorbei.
Vermeiden Sie hektische Bewegungen und fuchteln Sie nicht mit Ihren Wanderstöcken herum. Gehen Sie nicht auf „Kuschelkurs“: Streicheln und füttern Sie die treuherzig blickenden Vierbeiner nicht, machen Sie auch keine „Selfie-Session“, sondern entfernen Sie sich zügig.
Tipp 3: Hunde an die kurze Leine nehmen
Hund oder Wolf – was weiß schon eine Kuh? Bellende und vor allem dazu noch frei laufende Hunde sind für Rinder eine echte Bedrohung und fordern Attacken geradezu heraus. Nehmen Sie Bello straff an die kurze Leine und halten Sie ihn ruhig.
Droht eine Kuh, stellen Sie sich niemals schützend vor Ihren Hund und nehmen Sie ihn keinesfalls auf den Arm! Bei einem Angriff (aber erst dann!) leinen Sie Ihren Hund ab und lassen ihn laufen. Er ist in jedem Fall schneller als das Rind und lenkt dessen Aufmerksamkeit von Ihnen ab.
Tipp 4: Rücksicht auf Weidetiere nehmen
Was würden Sie sagen, wenn plötzlich ein Biker durch Ihren Garten brettert? Na eben. Nehmen Sie also Rücksicht auf die Kühe (Sie befinden sich in deren Lebensraum!) und erschrecken Sie diese nicht. Sind Sie mit dem Bike unterwegs, reduzieren Sie in der Nähe einer Kuh Ihre Geschwindigkeit oder steigen Sie ab.
Fegt Sie ein Rind in voller Fahrt vom Rad, kann das nämlich böse ausgehen. Rücksicht nehmen heißt auch, Weidegatter sorgfältig zu schließen, keinen Müll auf die Wiesen zu werfen und Hundekot einzusammeln. Verletzte und kranke Rinder sind sonst oft die unliebsame Folge.
Tipp 5: Eine Kuhattacke erkennen und abwenden
Ja, es sieht ein wenig nach Stierkampf aus, wenn ein Rind auf Angriff schaltet. Es senkt seinen Kopf, schnaubt und scharrt mit den Hufen, bewegt sich aufgeregt hin und her. Und dann setzen sich bis zu 750 Kilogramm Lebendgewicht erstaunlich schnell in Bewegung.
Lassen Sie es nicht so weit kommen: Bei Drohgebärden seitens der Kuh rufen Sie laut (Geh weg! Zurück!) und machen sich groß, aber ohne hektisch zu werden. Trollt sich das Rind noch immer nicht, sondern greift an, versetzen Sie ihm mit dem Wanderstock einen gezielten Schlag auf die Nase. Haben Sie die Regeln 1 bis 4 beachtet, sollte es aber gar nicht zu einem solchen Zwischenfall kommen.
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Auf den Ötztaler Almen weidende Rinder sind Wanderer und Radfahrer im Allgemeinen gewöhnt. Befolgen Sie außerdem unsere fünf Tipps, steht sicheren und einmalig schönen Bergerlebnissen nichts im Wege – außer eben manchmal eine Kuh. Aber was dann zu tun ist, wissen Sie ja nun.
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