Räuchern, anklöpfeln und Zelten backen


Im Ötztal gibt es, wie in anderen Alpentälern auch, rund um das Weihnachtsfest eine Vielzahl an Bräuchen. Die Herkunft mancher Traditionen liegt im Dunkel der vorchristlichen Geschichte, aber das tut deren Lebendigkeit keinen Abbruch. Werfen Sie mit uns einen Blick auf das winterliche Brauchtum in Tirol!

Krampusjagd

Machen wir zuerst eine kurze Zeitreise, ein paar Jahrhunderte zurück. Es gibt kein elektrisches Licht im Ötztal, an den kurzen Wintertagen fällt die Nacht früh herein. Winterstürme heulen rund um den aus Holz gebauten Hof und lassen die Bretter knacken. Es singt und rauscht in den Wipfeln der mächtigen Bäume und so manche Lawine donnert dumpf grollend ins Tal. Der schmale Pfad ins Dorf ist durch hohen Schnee versperrt und die Angst vor bösen Geistern groß. Was tun?

Bis heute sind die Krampusläufe am Beginn des Advents im Ötztal und im gesamten Alpenraum besonders beliebt. Ursprünglich durchzogen Gruppen von Perchten die Täler und Orte, je nach Anlass unterteilt in schöne und hässliche Figuren. Aufwändige Masken, Gewänder aus Schaf- und Ziegenfellen, geschnitzte Masken und Kuhglocken sind typisch für die gruseligen Schiachperchten, die heute an vielen Orten zu Krampussen und damit zu Begleitern des Nikolaus geworden sind. Und der hat die bösen Geister gezähmt!

Ötztaler Weihnachtsbäckerei

Während des kalten, grimmigen Winters warteten schon vor Generationen nicht nur die Kinder auf die süßen Leckereien, die es zu Weihnachten gab. Zumal die Adventzeit im katholischen Tirol ja als Fastenzeit galt und noch immer gilt und man sich den Genuss von Köstlichkeiten versagte. Auf den Christkindlmärkten konnte man sich schon damals mit allerlei Süßem, Gebackenem und kunstvoll Gefertigtem eindecken – so auch heute noch, zum Beispiel auf dem Haiminger Christkindlmarkt am Eingang zum Ötztal.

Eine traditionelle Ötztaler Weihnachtsbäckerei ist der „Zelten“, der vor allem aus gedörrten Früchten, Nüssen und Brotteig besteht. Dieses recht nahrhafte Gebäck kennt man andernorts auch als Früchtebrot. Birnen, Walnüsse und Roggenmehl gab es früher in jedem Ötztaler Haushalt. Andere, seltene Zutaten wie Nelken, Orangeat, Zucker, Feigen und Datteln konnte man auf den Christkindlmärkten kaufen. Für leuchtende Kinderaugen ist mit einem frischen Zelten auch heute auf jeden Fall gesorgt!

Plätzchen
Räucherwerk

Weihnachtskrippe und Räucherwerk

Das Aufstellen der Weihnachtskrippe ist eigentlich – im Vergleich zu den Perchten – eine recht junge Tradition. Der Überlieferung nach stellte der heilige Franz von Assisi am Weihnachtsfest 1223 zum ersten Mal die Geburtsszene mit Figürchen nach. Heute sind Krippen aus Tirol für ihre Kunstfertigkeit weltweit bekannt und beliebt. Auch im Ötztal gibt es Holzschnitzer, die detailverliebte Krippen in Handarbeit herstellen. Die ganze Weihnachtsgeschichte kann so Schritt für Schritt nacherzählt und miterlebt werden.

Das Ritual des Räucherns gehört hingegen zu den uralten Überlieferungen, die in vorchristliche Zeit zurückreichen. Mit dem Heiligen Abend beginnen die Rauhnächte, in denen bis zum 6. Jänner unheimliche Geister Haus und Hof heimsuchen. Mit dem Räuchern am Weihnachtsabend, an Silvester und am Fest der Heiligen Drei Könige werden diese Geister gebannt. Mit Glut gefüllte Pfannen, auf denen Weihrauch oder Kräuter dampfen, werden unter Gebet durch alle Räume des Hauses und den Stall getragen.

Anklöpfeln und Sternsingen

Während der Advent- und Weihnachtszeit werden Haus und Hof im Ötztal zwei Mal auch musikalisch „heimgesucht“. In einigen Orten hat sich der Brauch des Anklöpfelns bewahrt: Junge Männer, als Maria, Josef und Hirten unterwegs, spielen und singen die Herbergssuche nach. Der Brauch des Anklöpfelns, in der Herbergssuche christlich gedeutet, ist jedoch weit älter. Durch das Klopfen an die Wände wollte man böse Geister vertreiben und sogar erfahren, was die Zukunft bringen würde.

Die Sternsinger, die um den 6. Jänner von Haus zu Haus unterwegs sind, um die Nachricht von der Geburt Christi zu verkünden und für soziale Projekte zu sammeln, gehen auf die Heiligen Drei Könige zurück, die den Stall in Bethlehem besuchten. Sie hinterlassen an der Tür die Jahreszahl und die Zeichen C+M+B, was bedeutet „Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“. Oft werden die drei Buchstaben auch mit den Namen der Könige, Caspar, Melchior und Balthasar, in Verbindung gebracht.

Der Alpengasthof im Winter

Zu guter Letzt …

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